Seit Februar 2014 arbeiten meine Frau und ich mit einer Hilfsorganisation unter Holocaustüberlebenden in Israel. Unser Alltag und unser Leben hier unterscheiden sich sehr von dem, womit wir in Deutschland aufgewachsen sind. Auch haben wir schnell festgestellt, dass es einen Unterschied macht, ob man für 2-3 Wochen in Israel Feuer tankt, um dieses dann in seiner Heimat freizusetzten, oder ob man ständig unter diesem geistlichen und physischen Feuer lebt und aufpassen muss, dass man nicht verbrennt! Meine Frau vergleicht Israel gerne mit einem Feuerofen, wo Gold geläutert wird. Das trifft wahrlich auf verschiedenen Ebenen zu!
Der Puls in diesem Land schlägt schneller. Die Dynamik auf den Straßen fordert mehr Konzentration als auf deutschen Wegstrecken, und manchmal scheint es, als lebe jedermann hier mit einer ständigen „Hab acht!“ Haltung. Fast wie ein Wächter auf einer Festungsmauer, dem bewusst ist, dass um ihn herum Krieg herrscht und der Feind jeden Moment am Horizont erscheinen könnte.
Jede Sekunde zählt, denn jeden Moment kann sich das Leben hier dramatisch verändern. Und das ist keine Phantasiegeschichte. Was dieses Land im Physischen an Konflikten und Kriegen spiegelt, zeigt nur die geistlichen Dynamiken dahinter. Licht und Finsternis erbittern sich an diesem Fleckchen Erde 24 Sunden 7 Tage die Woche einen hemmungslosen Kampf. Und wir Gläubigen spielen eine Rolle dabei- wenn wir dazu bereit sind.
Wir wissen, die stärkste Waffe der geistlichen Kampfführung ist die Anbetung. Doch benötigt es dafür Räume und Zeit – und das zu schaffen, ist schon Kampf genug! So kam diese Anbetungsreise wie gerufen und ich erwartete nichts – außer gemeinsam mit meinen besten Freunden aus Deutschland mit Gott alleine zu sein.
Ich war reif für gemeinsame Zeiten vor dem Thron. Ohne Planung. Ohne Projektleitung. Ohne Termine und ohne Autofahren.
Da ich schon seit vielen Jahren mit Arni befreundet bin und wir gemeinsam schon mehrere Stunden an Gott „verschwendet“ haben, wusste ich, daß eine Zeit auf mich wartet, nach der meine Seele wie ein Hirsch nach Wasserbächen lechzt!
Meine Frau und ich sonderten diese Zeit für Gott und die Gemeinschaft in unseren Terminplanern aus, nahmen uns Urlaub und wussten und glaubten in unseren Herzen, dass diese Zeit ein weiterer Same und Meilenstein in unserer Nachfolge, Arbeit und unseren Weg mit Gott war.
Ein großer Genuss war es für mich, die anderen Geschwister, die ich nicht kannte, kennenzulernen, gemeinsam bei Kaminfeuer und Gemeinschaft die Bibel zu studieren, Gottes Herz und seinen Plan für sein jüdisches Volk und die Nationen zu erforschen und aus der Haltung der Anbetung das Geheimnis um Israel mehr zu entdecken.
Es war wirklich eine Zeit, wie ich sie teilweise im neuen Jerusalem erwarte. Das Lamm als Licht im Zentrum aller Dinge und Leben in realer Form- essen, singen, lachen, unter den engsten Freunden sein, Gespräche über und mit Gott, Begegnungen auf Herzensebene und die Welt um uns herum mit Licht und Salz erfüllen, prägen und verändern.
Und Nacht wird nicht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe und des Lichtes der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenbarung 22,5