Berlin – Augsburg und zurück

Im April waren wir für fast zwei Wochen unterwegs und haben die Galilee Worship Gatherings nach Deutschland gebracht. Mit Israelis und Deutschen zusammen besuchten wir Gemeinden in Sachsen, Bayern und Berlin. Gott war in allen Anbetungszeiten und in der Gemeinschaft und der Gastfreundschaft die uns überall entgegen gebracht wurde immer zu spüren.

Während der ganzen Tour haben wir viel über Lobpreis und Anbetung gesprochen, diskutiert und gemeinsam angebetet. Ich war, wieder einmal, überwältigt davon wie sich der Lobpreis entwickelt und sich Seine Gegenwart unter uns ausbreitet wenn wir zusammen kommen ohne ein Programm zu haben, einfach um etwas für Ihn zu tun.

Das Opfer war für mich ein sehr zentrales Motiv während der ganzen Reise, in den Gesprächen und Predigten die sich an den verschiedenen Stationen mit verschiedenen Leuten entwickelt haben bin ich immer wieder darauf gestoßen worden was es heißt ein lebendiges Opfer zu sein. Wenn wir unser Leben aufgeben und im Lobpreis in Rauch aufgehen verschwinden wir und machen Platz für Gott und das Wirken des heiligen Geistes. Einer der messianischen Brüder ist für mich in dieser Hinsicht ein echtes Vorbild geworden, trotz seines unglaublichen und vielseitigen musikalischen Talents an mehreren Instrumenten tritt er als Person völlig zurück. Wir verschwenden unser Talent und geben im Lobpreis alles, ohne dafür Zustimmung oder Applaus zu erwarten. Wir verschwenden unser Talent für Gott und erwarten auch von ihm nichts im Gegenzug. Wir geben ein Opfer.

Während einem eintägigen Seminar in Augsburg kamen wir an einen Punkt an dem die ganze Versammlung still wurde und wir für eine längere Zeit in der Gegenwart Gottes blieben ohne überhaupt etwas zu tun oder zu sagen. Wir sind das in unserem hektischen Alltag und in einer Leistungsgesellschaft nicht gewohnt, einfach mal nichts zu tun. Viele Teilnehmer bestätigten, dass sie den Rest des Tages so verbringen hätten können. Wir sind es auch in unserem Glaubensleben nicht gewohnt nichts zu tun. Dabei sind die Zeiten, in der wir die Beziehung mit diesem unglaublichen Gott einfach nur genießen so kostbar und speziell!

Meine Sicht auf Lobpreis und die Gestaltung unserer Anbetungszeiten hat sich wieder erweitert. Was wäre wenn wir zusammenkommen um anzubeten und davon ausgehen das wir grundsätzlich nichts tun? Statt wie gewohnt „in den Lobpreis zu gehen“, erst einmal abzuwarten, Gott Raum zu geben. Der Lobpreis beginnt nicht in dem Moment in dem die Gitarre den ersten Akkord spielt, sondern in dem Moment wo wir uns selbst mit unseren Erwartungen und Plänen zurücknehmen und als Opfer in Rauch aufgehen.

Voller neuer Eindrücke bin ich wieder in meinen Alltag zurückgekehrt und merke wie es mich nicht mehr loslässt und in mir arbeitet. Ich bin zutiefst dankbar für all die Erfahrungen die ich machen konnte und für die alten und neuen Freundschaften die während der Tour entstanden und vertieft worden sind.