Joes Zeugnis

joe on the bass

Als ich mich dafür entschied diese Reise zu machen hatte ich keine Ahnung was mich erwarten würde. Was in Israel und in der Zeit danach passiert ist kann ich noch immer schlecht in Worte fassen. Ich bin mehr als überwältigt davon wie Gott sich mir persönlich gezeigt hat und wie er in meinem Leben wirkt.

Meine Reise beginnt eigentlich im Jahr 2013. Ich arbeite als Designer in einer Agentur, und schaue, den Kopf voller Pläne, optimistisch in die Zukunft. In dieser Zeit sind mir vier Punkte wichtig:

  • Eigenständigkeit
  • Selbstverwirklichung
  • finanzielle Unabhängigkeit
  • Partnerschaft/Beziehung

Die folgenden Monate sind davon gezeichnet alle diese Erwartungen fallen zu lassen. Ich wohnte in einer WG und plante den Umzug in eine eigene Wohnung. Alles ist geregelt und geplant als mich auf einem Spaziergang die Erkenntnis trifft: „Diese Wohnung ist nicht für dich bestimmt!“. Mein Bruder steht kurz vor der Hochzeit, seine Verlobte und er finden keine passende Wohnung, also treffe ich schweren Herzens die Entscheidung nach zwei Jahren wieder zurück zu meinen Eltern zu ziehen.

Ich beschließe, das meine Tage in der Design-Branche für’s Erste gezählt sind und bereite mich auf ein Musikstudium vor. Ich investiere in Klavierunterricht, lerne Harmonielehre und Gehörbildung. Die richtige Universität ist gefunden und ich werde aus verschiedenen Richtungen in meiner Entscheidung bestätigt. Dann, die Absage. Verzweifelt frage ich Gott was das zu bedeuten hat.

Da mein Arbeitsvertrag ausläuft und ich die Firma auf jeden Fall verlassen möchte beschließe ich die Sicherheit eines geregelten Arbeitsalltags aufzugeben und mache mich selbstständig.

Eine alte Freundschaft belebt sich neu ich sehe das Ende meines Single-Daseins nahen. Glücklich beginne ich eine Beziehung. Könnte das der Grund für alles gewesen sein? War das vielleicht Gottes Plan? Mich nicht zum Studieren gehen zu lassen damit ich die Frau für’s Leben treffe? Doch es kommt anders. Die Beziehung zerbricht, und ich bin noch verzweifelter als vorher.

Vor diesem Hintergrund fragt man mich, ob ich Teil der ersten Reise werden möchte. Ich bin skeptisch, kenne die Gruppe kaum. Trotzdem, mein Herz schlägt für Anbetung und Lobpreis also entscheide ich mich dafür. Je näher die Abreise rückt, desto unwohler fühle ich mich. Und wieder kommt alles anders als gedacht.

Aus Fremden wurden Freunde. Alle menschlichen Verschiedenheiten wurden bedeutungslos. Wir konnten uns auf einer Ebene begegnen, die unter normalen Umständen eine lange Vorlaufzeit voraussetzt. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber hatten die selbe Vision. Aus Unbehagen wurde Freude. Statt mich die ganze Zeit zu fragen „Was mach’ ich hier eigentlich?“ genoss ich die Zeit in vollen Zügen. Jeder Tag brachte so viele schöne, neue Erlebnisse. Die Gemeinschaft beim spontanen, völlig ungeplanten Lobpreis, beim Essen, beim Diskutieren war von einer besonderen Qualität.

Zu guter Letzt habe ich die Antwort auf mein „Warum“ gefunden. Gott wird sich um all meine Bedürfnisse kümmern. Statt mich mit Fragen zu quälen fokussiere ich mich auf Ihn. Anbetung ist nicht beschränkt auf die Zeit in der wir Lobpreislieder singen oder im in der Bibel lesen. Anbetung ist ein Lebensstil, eine Entscheidung sich selbst und alles was man weiß zu aufzugeben und sich vollständig und komplett in Gottes Hände zu begeben, in der Gewissheit das Er weiß was wir zu welcher Zeit brauchen.